Worum geht es?

Diskussionsforum zu ElektroG und EU Umwelt Richtlinien

Moderator: Guido Körber

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Guido Körber
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Worum geht es?

Post by Guido Körber »

Das ElektroG (Elektroschrott Gesetz) kommt Anfang nächsten Jahres auf alle Hersteller und Importeure zu. Bis zum 23.11.2005 müssen sich alle Hersteller und Importeure von elektrischen und elektronischen Geräten bei der Stiftung EAR registeriert haben.

Ab März 2006 dürfen nur noch registrierte Hersteller und Importeure Geräte auf den Markt bringen. Und alle Geräte müssen vom Verbraucher dann zum Recycling gebracht werden.

Betroffen davon ist jeder der elektrische und elektronische Geräte herstellt oder importiert. Völlig egal in welchen Mengen.

Leider hat der Gesetzgeber vergessen, dass es nicht nur grosse Konzerne sondern auch kleine Firmen gibt. Alleine schon die Gebühren bei der EAR sind eine Frechheit und machen es Kleinunternehmen schwer an dem System teil zu nehmen.

Die Vorgehensweise bei der Entsorgung ist dann allerdings der endgültige Höhepunkt der Verachtung gegenüber den kleinen und mittelständischen Firmen. Nach einem Verteilschlüssel über den die EAR keine Auskunft geben will (uns wurde gesagt, dass sie nicht für Rechtsberatung da seien) bekommt jeder halt mal einen Container Elektroschrott an die Backe für dessen Entsorgung er geradestehen muss. Immerhin wird einem zugesichert, dass Übererfüllung der Entsorgung gutgeschrieben wird und auf zukünftige Verpflichtungen angerechnet werden.

Wirklich tröstend wenn man 30Kubikmeter Schrott entsorgen darf und selber in 10 Jahren nicht eine solche Menge produziert.

Weiterhin unterhaltsam ist die Tatsache, dass nicht eindeutig geklärt ist was als Gerät versatnden wird. Erweiterungskarten für PCs und Speichermodule werden explizit mit eingeschlossen. Experimentierplatinen wie z.B. unsere IO-Warrior Starterkits werden nirgendwo erwähnt.

Wir möchten an dieser Stelle unsere betroffenen Kunden und andere Betroffene zusammenführen um gemeinsam möglichst schnell die Details zu diesem Thema zu klären und ggf. eine Interessengemeinschaft zu bilden um möglicherweise rechtlich gegen dieses Schrottgesetz vorzugehen. Immerhin handelt es sich hierbei um einen staatlichen Eingriff in den Wettbewerb und das zum signifikanten Nachteil kleiner und mittlerer Unternehmen.

Entweder wurde beim Erlass des Gesetzes völlig vergessen, dass ausser Siemens, AEG und ähnlich grossen Unternehmen auch noch andere Hersteller in Deutschland existieren, oder es liegt hier die Absicht vor unliebsame kleine Konkurrenten auszuschalten.
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