Weiteres Vorgehen

Diskussionsforum zu ElektroG und EU Umwelt Richtlinien

Moderator: Guido Körber

Post Reply
Guido Körber
Site Admin
Posts: 2856
Joined: Tue Nov 25, 2003 10:25 pm
Location: Germany/Berlin
Contact:

Weiteres Vorgehen

Post by Guido Körber »

Ganz offensichtlich sind das ElektroG und die EAR für kleine und mittlere Unternehmen eine grosse Gefahr, deren Umfang nicht mal absehbar ist. Der deutsche Gesetzgeber versucht uns hier eine Verantwortung aufzuzwingen deren Umfang nicht abschätzbar ist und deren Ursachen mehrheitlich nicht bei den Firmen liegt die am meisten darunter leiden werden.

Um wirkungsvoll dagegen angehen zu können müssen wir so viele Betroffene wie möglich sammeln und so viele Fallbeispiele wie nur möglich sachlich und detailiert dokumentieren. Ausserdem wäre es sinnvoll Fachverbände wie VDE, VDI, ZVEI, BITKOM usw. mit einzubeziehen. Auch wenn einige dieser Verbände mit Verursacher des EAR Monstrums sind gehe ich doch davon aus, dass dies wesentlich dadurch begründet ist, dass nur die grossen Firmen an den entsprechenden Sitzungen teilgenommen haben. Ist halt leichter sowas zu machen wenn man eine Abteilung für solche Themen beschäftigt und nicht nur einen Geschäftsführer hat, der sich um Tecknik, Kaufmännisches und Marketing gleichzeitig kümmern muss...

Wir sind gerade dabei in den ZVEI einzutreten und werden dann versuchen dort an die richtigen Leute zu kommen. Ausserdem werden wir versuchen so viele unserer Kunden wie nur möglich zu aktivieren, der Grossteil ist ebenfalls direkt betroffen.
PeterW
Posts: 32
Joined: Thu Jul 28, 2005 3:30 pm

Post by PeterW »

Hallo,
Um wirkungsvoll dagegen angehen zu können müssen wir so viele Betroffene wie möglich sammeln und so viele Fallbeispiele wie nur möglich sachlich und detailiert dokumentieren. Ausserdem wäre es sinnvoll Fachverbände wie VDE, VDI, ZVEI, BITKOM usw. mit einzubeziehen.
Gibt es eigentlich einen Verband in dem ausschließlich KMUs organisiert sind? Es dürften auch gerne "Branchenfremde" Firmen dabei sein, denn viele dieser Firmen (z.B. aus der Optik, Maschinenbau, etc.) stellen auch in geringem Umfang Elekrische/Elektronische Geräte her.
Ich vermute, dass die meisten KMUs noch gar nicht ahnen, welcher bürokratische Wahnsinn sie mit dem ElektroG demnächst überrollen wird.

Sollte man nicht die Aktivitäten in einem solchen KMU-Verband zusammenfassen, der auch seine Mitglieder und die Öffentlichkeit informieren und politisch Druck machen kann, statt sich in Großindustrie-dominierten Verbänden zu verzetteln?

Die Großindustrie hat sich doch wohl dieses Gesetz selbst gebastelt, um die KMUs zu benachteiligen und wird nicht zulassen, dass "ihr" Verband jetzt etwas unternimmt, um diesen "Erfolg" zunichte zu machen.

Was kann man sonst noch tun?
1. Seine Abgeordneten informieren und befragen (Bundestagswahl!), was sie gegen diesen Wahnsinn tun werden. Ich wette, dass fast kein Abgeordneter ahnt, welche katastrophalen, diskriminierenden und verfassungswidrigen Auswirkungen dieses Gesetz für KMUs haben wird.

2. Die EU-Kommission geht doch z.T. sehr forsch gegen Wettbewerbsverzerrungen vor. Man sollte den EU-Wettbewerbskommissar mal ausführlich über die Auswirkungen dieses Gesetzes informieren.
Evtl. würde die EU-Kommision dieses Schrottgesetz einfach stoppen.

3. Verfassungsklage?
(z.B. willkürliche Benachteiligung kleiner Firmen, willkürlicher Gebührenwucher, ungesetzliche privatisierte staatliche Verwaltung)

4. Klage beim europäischen Gerichtshof?
Guido Körber
Site Admin
Posts: 2856
Joined: Tue Nov 25, 2003 10:25 pm
Location: Germany/Berlin
Contact:

Post by Guido Körber »

Alle diese Optionen sollten ausgeschöpft werden, aber gut vorbereitet.

Die regionalen IHKs sollten auch angegangen werden.

Im ZVEI geben die Grossen nur desshalb den Ton an weil sie aktiver als die kleinen Unternehmen sind. Wenn man sich die Mitgliederliste durchliest finden sich viele KMUs und ganz besonders: Es fehlen viele signifikante Mittelständler.

Definitiv richtig ist, dass die Mehrzahl der KMUs noch nicht weiss was auf sie zukommt.

Eine Aktivierung der Presse ist dazu sicher notwendig. Die c't, Elektor und Elektronikpraxis habe ich bereits kontaktiert.

Hat jemand direkten Kontakt mit Stern, Spiegel und anderen Presseorganen? Persönlicher Kontakt zur Redaktion, vorzugsweise zum Chefredakteur sind wichtig.

Boulevardzeitungen sind auf jeden Fall zu vermeiden, sonst haben wir möglicherweise die Schlagzeile in der Bild: "Unternehmer gegen Recycling". Die werden das Thema schon aufgreifen wenn es in den anderen Kanälen läuft und die Auslegung klar ist.
Post Reply